Provinz Rioja

Tag 10,  13.September 2015

Vienna nach Logroño 11,24 km, ⬆️ 118m , ⬇️198m                                                                  Um meine heutige Strecke auf Runtastic zu verfolgen, klicke hier!

Es war eine kurze Tour, ich muss nicht immer 25 km und mehr laufen. In Logroño hatte ich eine schöne Unterkunft , mitten in der Stadt. Fast wie ein Hotel. Richtig schön. Ich habe bis auf ein paar Wortwechsel noch keinen Kontakt mit anderen Pilgern gehabt. Wird langsam Zeit, das ich mich mal mit welchen unterhalte. Das waren sieben spannende Tage durch die Provinz Navarra, der Weg führt mich nun durch die Provinz Rioja.

In Logroño drehen sogar die Glocken durch… hab ich vorher noch nie gesehen.
Tag 11, 14.September 2015

Logrono nach Najera 31,70 km, ⬆️ 642m , ⬇️542m                                                                   Um meine heutige Strecke auf Runtastic zu verfolgen, klicke hier!

Es war eine knackige Tour heute, ich kam gut voran obwohl ja mein Lauflimit bei ca. 25 km liegt. Ich wusste das in Najera Betten knapp sind. Also hatte ich gestern vorgebucht. Nun kam ich heute freudestrahlend hier an. Und was sagt mir der Hospitalero ? Betten sind ausgebucht. Ich war nun leicht sauer, da bucht man im voraus und die vergeben mein gebuchtes Bett. Obwohl ich ja heute nicht zu spät da war. Mir blieb nichts anderes übrig als weiter zu suchen. Ich fand dann auch noch eins. In der Städtischen Herberge bekam ich in einem 66 Betten Schlafsaal das aller letzte Bett. Es war heiß und stickig in dem Saal. Dafür laut von all den Schnarchern. Aber ich habe schon schlechter geschlafen. Dankbarkeit und Zufriedenheit mit dem was man bekommt… das lernt man auf dem Weg.

Demnächst beim Weindealer eures Vertrauens, …. oder bei Aldi                                                                                   Rioja Wein immer wieder gut

Tag 12, 15.September 2015

Najera nach Santo Domingo de la Calzada 23,46 km, ⬆️ 429m , ⬇️ 274m                            Um meine heutige Strecke auf Runtastic zu verfolgen, klicke hier!

Der Weg nahm heute kein Ende. Schöne Landschaft, …. aber es zog sich hin. War die letzten Tage wohl doch etwas zuviel.                                                                                                                       Ich war eben in der heiligen Messe. Und zur Pilgersegnung… Bin jetzt gesegnet, dann kann ja nix mehr schiefgehen 😊
Hab zwar außer Santiago, Pelegrinos und Camino nix verstanden war trotzdem ganz schön. Irgendwie hat das ja was. Und soviel Gläubige. Mir ist es ja mit der Marienverehrung doch ein bisschen zuviel. In jeder Kirche wo ich hineingehe zünde ich für Niels und Sabine eine Kerze an und halte dann eine ganze Weile inne. Ich kann im Augenblick noch nichts mit dem lieben Gott, Jesus, Maria und so weiter anfangen. Zu sehr wurde mein Glaube erschüttert. Nicht nur wegen mein Kind und Sabine… überhaupt das Elend auf diesem Planeten. Warum lassen die „da oben“ das zu ?

Heute schlafe ich mal wieder in einem Hotel, für zwei Nächte. Also Morgen ist Ruhetag. Santo Domingo ist eine schöne Stadt, da lohnt sich mal einen Tag auszusetzen.

Tag 13, 16.September 2015

Ruhetag

Ich hatte heute eine schöne Begegnung mit einer 71 jährigen Dame aus Californien. Wir trafen uns im Waschcenter beim Wäsche waschen. Sie konnte recht gut Deutsch. Sie erzählte mir, das sie 1953 aus Schlesien nach Amerika mit ihren Eltern ausgewandert ist.
Wir sprachen über den Camino und was wir dabei empfinden und auch warum wir ihn gehen.
Sie geht den Weg weil sie als Christin näher bei Gott sein möchte und um mit Gleichgesinnten und Pilgern diese Erlebnisse und Erfahrungen zu teilen.
Dann wollte sie wissen warum ich diesen Weg gehe. Ich erzählte ihr von Niels, das ich ihn nicht nur im Herzen sondern ihn auch ganz real bei mir trage. Ich zeigte ihr die Miniurne. Barbara ( so heißt sie) war tief berührt und dann kullerten die Tränen… Erst bei ihr dann bei mir.
Wir redeten viel über Schuld, Wut, Trauer und Akzeptanz. Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, das der Camino nicht nur pilgern ist sondern auch die vielen Gespräche mit so vielen Menschen über so viele Schicksale.                                                Und es tut so unglaublich gut nicht alleine zu sein.