Vorwort

Ich war schon immer ein Fan von Hape Kerkeling. Dann kam 2006 dieses Buch mit dem Titel “ Ich bin dann mal weg“ heraus. Ich war neugierig und kaufte es mir.
…Ich habe es verschlungen, es war witzig, spannend, tiefgründig und machte Lust auf mehr… mehr Jakobsweg. Diverse Artikel und Bücher unter anderem von Shirley McLaine oder Paolo Cohelo hatte ich dann gelesen. Irgendwann stand fest, den laufe ich auch.

Sommer 2014
Mit meinem Sohn Niels sprach ich darüber, und wir beschlossen den Weg gemeinsam zu laufen. Vater und Sohn . 2015 wollten wir es angehen… es kam aber anders… Mein Junior litt an Depressionen, ich machte mir darüber keine großen Gedanken. … kein Grund sich zu sorgen. …. alles wird gut… dachte ich…

Dezember 2014
Ende November ruft Niels mich an, Papa ich möchte etwas anderes machen, Ich möchte Maschinenbau studieren, ich habe mich in Amsterdam schon eingeschrieben. Ok denke ich wenn ihn das glücklich macht dann bitte. Ich fand es gut und bestärke ihn darin.

Montag den 08.12.2014 nachts 2:30 Uhr
Ich werde wach, komplett durchgeschwitzt, mein Bettzeug triefend nass. Mir geht es nicht gut… ich habe Angstzustände, Panik, und ein sehr ungutes Gefühl. Meine Frau, mittlerweile auch wach, fragt was los ist. Ich sage ihr das ich glaube das ich krank bin. Sie tauscht mein Bettzeug und Laken aus und ich gehe wieder zu Bett.
Morgens rufe ich meine Heilpraktikerin an um für heute einen Termin zu bekommen. Den bekam ich auch, um 16:30 Uhr. Ich schilderte ihr die letzte Nacht, sie konnte nichts feststellen, nur das ich eben sehr unruhig und nervös bin.
Nach der Sitzung fahr ich mit der S-Bahn nach Hause. Um 18:00 Uhr klingelt mein Telefon, meine Tochter Svenja ist dran und fragt wo ich gerade bin. Ich sage ihr ich bin in der S-Bahn Richtung nach Hause. Da sagt sie “ Papa……Niels ist tot “ mit einer Stimme die ich niemals wieder vergessen werde. Ich schrie auf und stieg am Bahnhof Humboldthain aus. Lief hin und her… weinte. Ich wusste nicht was ich tun soll… ein Traum… ein Alptraum… bitte werde wach… Es war aber kein Alptraum, es war die Realität.
Meine Tochter rief an und sagte  Papa komm zu uns in die Wohnung da ist ein Arzt, die Polizei und Mama. Ich wollte aber unbedingt zu Niels in seine Wohnung . Die war aber wohl schon versiegelt und durfte von uns nicht betreten werden.
Ich stieg in ein Taxi und fuhr zu meiner Tochter. Ich hatte in dieser Nacht seinen Tod gespürt, ich bin aufgewacht zum Zeitpunkt seines Todes. Ich war und bin wie betäubt, es ist immer noch so wie ein furchtbarer Traum.

Frühjahr 2015
Mein Entschluss steht fest, ich gehe den Jakobsweg,  in diesem Jahr, und zwar MIT Niels. Ich habe seine Asche  in einer Miniurne und werde diese mitnehmen.
Ich muss versuchen seinen Tod zu verarbeiten, zu verstehen, zu akzeptieren, und ihn… Niels… loslassen… damit seine Seele Frieden findet. Das gelingt vielleicht auf den Jakobsweg wo ich viel Zeit zum nachdenken habe.
Ich gehe diesen Weg weil ich mein Leben nach dem heftigsten Schicksalsschlag den ein Mensch verkraften oder ertragen kann, wieder in Gang bringen.                             Zu mir selbst finden und den Glauben den ich verloren habe vielleicht wieder zu finden. Diesen Weg laufe ich nun für meinen Sohn Niels und meine beste Freundin Sabine. Ich denke das die beiden irgendwo “ da oben “ zusammen hocken und mir dabei zusehen… also ihr beiden der ist für euch.

Durch den Tod meines Sohnes hab ich meinen Glauben verloren… und nun muss ich den Weg ohne Niels laufen.  

185(Foto anklicken um mehr über Sabine zu erfahren)

Du wolltest aber einen anderen Weg gehen. Ich hoffe das es dir dort wo du jetzt bist, gut geht. Ich denke es gibt eine “ andere Seite “ und du wartest dort auf mich.
Dein Tod tut mir so sehr weh. Ich liebe dich trotz allem.


Und dies ist dann mein Jakobsweg.
Hier ist meine Geschichte.

Jakobswege

Mein Jakobsweg 2015 / Camino Frances

Mein Jakobsweg 2015 / Camino Frances

Mein Jakobsweg in Deutschland

Titelbild Jakobsweg in Deutschland

Mein Jakobsweg 2016 / Via Podiensis / Camino del Norte

Via Posiensis / Camino del Norte